Multi-HUB-Verkehre der CTL AG
1993 als Cargo Trans Logistik Speditionsgesellschaft mbH gegründet, verschrieb sich die CTL der Koordination von Direktverkehren im Stück- und Teilladungsbereich. In den Folgejahren entwickelte sich das klassische und bis heute gelebte HUB System aus der Idee heraus, Gebiete in Deutschland zwischen kooperierenden Spediteuren aufzuteilen, Sendungen an einem Terminal umzuschlagen und das jeweils zugeteilte Gebiet mit den Sendungen des Partners zu bedienen.
Das sogenannte Hub & Spoke System verbindet mit mehreren Knotenpunkten alle angeschlossenen Netzwerkpartner miteinander, wodurch die Verbindung zwischen allen Punkten in Deutschland gewährleistet wird. Primäres Ziel des Systems ist es, eine Stückgutsendung an jedem Ort in das Netzwerk einspeisen und jeden in Deutschland und Teilen Europas ansässigen Empfänger erreichen zu können.
Analyse des Netzwerks
Die CTL übernimmt am Zentralhub in Homberg täglich über 7.000 Packstücke und verteilt diese auf einen der über 200 LKW für ihren Bestimmungort um. Durch die Konsolidierung und Umverteilung sollen LKW-Kapazitäten ökonomisch ausgelastet, unnötige Strecken eingespart und hohe Kosten verhindert werden. Die regionalen Standorte ergänzen dabei die Funktion des Zentralhubs und produzieren Sendungen, deren Versender und Empfänger innerhalb des Gebietes des jeweiligen regionalen Umschlagplatzes sitzen über eben dieses regionale Hub. Eine Analyse der Sendungsströme ergab, dass der größte Teil Deutschlands auch ohne das Zentral-HUB über die regionalen Umschlagbetriebe miteinander verbunden ist.
Zusätzliche Produktionsmöglichkeiten im CTL-Netzwerk
Die Mengenentwicklung der letzten 1,5 Jahre sowie die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Mengenvolatilität in der Logistik-Branche zeigen deutlich, dass hohe Flexibilität in der Produktion in Zukunft ein sehr wichtiges Werkzeug für die Spediteure sein wird, um die eigenen Kunden bedienen zu können. So entstand die Idee für die Einführung der Multi-Hub Verkehre im CTL Netzwerk, die diese konkreten Ergebnissen für die Partner erzielen sollen:
- Mehr Produktionsmöglichkeiten für die Disposition
- Steigerung der eigenen Auslastung statt Einkauf eines Überhangs
- Rup-Verkehr (Doppeltouren) statt Hub – Überhang
- Produktionsmöglichkeit für „Langsamdreher“
- Kunden-Aktionen mit Vorlauf sind intelligenter abwickelbar
- Bessere Erreichbarkeit internationaler Relationen via der RUPs
- Bessere Erreichbarkeit deutscher Empfänger für ausländische Partner via der Rups
Verbindung der CTL RUPs
Die Implementierung des neuen Routings zur Netzwerkabdeckung findet ab Herbst 2021 Anwendung. Die Multi-HUB-Verkehre, werden schrittweise ab August aufgebaut. Am 02.08.2021 werden die RUPs Aurach, Grolsheim und Bottrop miteinander verbunden und am 06.09.2021 erfolgt die Implementierung der Strecke Lauenau nach Aurach und umgekehrt. Dabei operiert die CTL künftig mit täglichen fixen Linienverkehren zwischen den genannten Regional-HUBs.
„Durch die Verbindung der regionalen Standorte und der damit verbundenen Erweiterung des abgedeckten Gebietes ist es der CTL gelungen, die Stabilität im Netzwerk noch weiter zu stärken.“, hebt Tobias Jüngling, Leiter der Netzwerkentwicklung hervor. Weiterhin betont er die Entwicklung zur höheren Flexibilität sowie zu einer optimierten Hauptlaufauslastung im Sammelgutausgang durch die zusätzliche Produktionsmöglichkeit als maßgeblichen Vorteil.
Dem klassischen Hub & Spoke System mit über 350 Linienverkehren pro Nacht und täglichen Shuttleverkehren zwischen den RUPs und dem Zentral-HUB in Homberg steht folglich ein Multi-HUB-System zusätzlich gegenüber. Dem einzelnen CTL-Kooperationspartner sowie dessen Kunden wird hierdurch eine zweite Produktionsmöglichkeit im Netzwerk angeboten. Dabei wird die Basis einer maximalen Flächendeckung durch die Standort Eröffnung in Leipzig ab September 2021 ergänzt. Die flexible Auslastungsplanung der Hauptläufe durch mehrere Produktionsmöglichkeiten sowie optimierte und ggf. kostengünstigere Transportwege ergeben sich für die Partner als Vorteile. Weiterhin wird zu einer deutlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes beigetragen, da der Weg über Homberg nicht mehr notwendig ist.