INTERVIEW TIMO AUGUSTIN
„Gemeinsam stark“ – Timo Augustin, Geschäftsführer von KARL JÜRGENSEN, im Interview
KARL JÜRGENSEN ist ein echter Experte im Stückgutverkehr. Das Familienunternehmen bietet europaweite Stückgutverkehre sowie Teil- und Komplettladungen an. Darüber hinaus umfasst das Leistungsportfolio die Kontraktlogistik an den Standorten Hamburg und Schleswig sowie den spezialisierten Bereich der Hafenlogistik, der sich auf die Abwicklung von Sendungen in und aus dem Hamburger Hafen konzentriert. Seit 2009 gehört das Unternehmen zum CTL-Netzwerk. Timo Augustin führt das Unternehmen in vierter Generation und arbeitet an der kontinuierlichen Optimierung des Geschäftsbetriebs. Im Interview spricht der 31-Jährige über seine Aufgaben, die Zusammenarbeit mit der CTL, was ihn inspiriert und welche Tipps er dem Logistik-Nachwuchs mit auf den Weg gibt.
Herr Augustin, was sind Ihre Aufgaben bei KARL JÜRGENSEN?
Ich bin Geschäftsführer des operativen Bereichs. Somit trage ich die Verantwortung für den täglichen Geschäftsbetrieb und arbeite daran, diesen kontinuierlich zu verbessern und auf Erfolgskurs zu halten. Gleichzeitig übernehme ich die Steuerung und Koordination standortübergreifender Projekte. Zu meinen Aufgaben gehören die Fuhrparksteuerung, die Entwicklung von Strategien zur Optimierung unserer Dienstleistungen und die Betreuung unserer Partner, Kunden und Kooperationen.
Bleiben wir kurz bei Ihnen: Nach welchem Motto arbeiten Sie?
„Gemeinsam stark – nachhaltig handeln, direkt anpacken, Verantwortung übernehmen.“
Gibt es etwas, das Sie inspiriert?
Ich lasse mich gern von Menschen inspirieren, die Visionäre sind und ihren eigenen Weg gehen, während sie einen Mehrwert für die Gesellschaft und Umwelt schaffen.
KARL JÜRGENSEN ist seit 2009 Teil der CTL. Welche Gründe haben Sie dazu bewogen, Mitglied zu werden?
Wir sind Mitglied geworden, weil unser Wachstum nach starken Partnern verlangte, die gemeinsam mit uns diesen Weg gehen konnten. Besonders wichtig war uns damals, ein nationales und starkes Netzwerk zu finden, das bestens aufgestellt ist und unsere Ansprüche an Qualität und Verlässlichkeit erfüllt. Die Integration eines HUB-and-Spoke-Systems sowie attraktive Preisstrukturen haben diesen Schritt zusätzlich unterstützt und den Grundstein für die Zusammenarbeit gelegt.
Wie gestaltet sich die Partnerschaft?
Sie hat sich gerade in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und wir haben ein belastbares Vertrauensverhältnis aufgebaut. Die Zusammenarbeit funktioniert auf Augenhöhe und es macht Spaß, als Team zusammenzuarbeiten. Besonders das gemeinsame Brainstorming führt oft zu guten Ergebnissen. In herausfordernden Situationen hilft man sich gegenseitig und findet gemeinsam Lösungen, die für alle Seiten einen Mehrwert bieten.
Wie hat sich das CTL-Netzwerk aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren verändert?
In den letzten Jahren hat sich das Netzwerk in verschiedenen Bereichen weiterentwickelt – es hat an Stabilität gewonnen und die Qualität hat sich deutlich verbessert. Neben der Digitalisierung war besonders die Erweiterung der HUB-Standorte ein wichtiger Schritt, der eine optimierte Produktion ermöglicht hat. Zudem wurde die CTL-Produktpalette angepasst und erweitert, um besser auf die Anforderungen des Marktes einzugehen. Die CTL hat sich in den vergangenen Jahren als starke Marke etabliert und ein Netzwerk qualitativ verlässlicher Systempartner aufgebaut. Die Marktpräsenz konnte national bereits deutlich gesteigert werden, während der internationale Markt aktuell stark entwickelt wird.
Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an die CTL für die kommenden Jahre?
Ich erwarte, dass die CTL gemeinsam mit ihren Partnern den steigenden Kostendruck und die wachsenden Anforderungen im sich schnell wandelnden Stückgutmarkt erfolgreich meistert. Neben der Kostenbewältigung betrachte ich die Ausweitung und Optimierung der Internationalität sowie die Erweiterung und Verbesserung der internationalen Verkehre als zentrale Schwerpunkte. Dabei steht nicht nur die physische Anbindung, sondern ebenso die digitale Vernetzung im Fokus.
Wie begegnet KARL JÜRGENSEN den steigenden Kundenanforderungen?
Bei KARL JÜRGENSEN stellen wir uns den steigenden Kundenanforderungen mit einem klaren Ziel: stets hohe Qualität und Verlässlichkeit in der Logistik zu gewährleisten. Seit 1928 steht unser inhabergeführtes Familienunternehmen mit inzwischen über 200 Mitarbeitenden für Beständigkeit, kundenorientiertes Handeln und langfristige Geschäftsbeziehungen. Die 2022 neu eingeführte Speditionssoftware hat es uns ermöglicht, Prozesse effizienter und kostengünstiger zu gestalten – ein Vorteil, von dem unsere Kunden und Partner gleichermaßen profitieren. Mit Erfahrung, Flexibilität und einer klaren Ausrichtung auf Qualität sind wir bestens aufgestellt, auch künftig den Ansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden.
Inwieweit wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) Sie dabei unterstützen und Ihre Arbeit verändern?
Das Thema ist äußerst vielschichtig und lässt sich kaum in wenigen Sätzen beantworten. Klar ist jedoch, dass KI die Spedition in Zukunft verändern wird – von der Optimierung von Routen und Kapazitätsplanung über die Automatisierung administrativer Prozesse bis hin zu proaktiver Wartung und nachhaltiger Flottensteuerung. KI könnte präzisere Nachfrageprognosen ermöglichen, die Kundenkommunikation verbessern und das Risikomanagement durch Datenanalysen stärken. Auch dynamische Preisgestaltung bietet neue Möglichkeiten, während autonomes Fahren das Potenzial hat, den Transportprozess grundlegend zu verändern. Doch viele dieser Szenarien sind derzeit noch nicht vollständig umsetzbar und werden vorerst vor allem im Mittelstand und auf deutschen Straßen nur in Ansätzen verfügbar sein. Langfristig wird KI jedoch nicht nur die Effizienz und Wirtschaftlichkeit steigern, sondern auch Nachhaltigkeit und Innovation fördern.
Eine andere Technologie sind emissionsfreie Lkw. Wie wichtig werden diese?
Emissionsfreie Lkw sind zweifellos ein wichtiger Bestandteil der Zukunft im Transportwesen, da sie zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Welche Technologie sich letztlich durchsetzt, bleibt jedoch noch abzuwarten. Ob Wasserstoff, Batterien oder andere innovative Lösungen – die Entwicklung ist dynamisch, und es gibt noch viele offene Fragen hinsichtlich Effizienz, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit. Die nächsten Jahre werden zeigen, welche Technologie das Rennen macht.
Bei KARL JÜRGENSEN bilden Sie auch selbst aus. Welche Tipps geben Sie jungen Menschen mit, die in der Branche arbeiten möchten?
Mein wichtigster Tipp für junge Menschen, die in der Speditions- und Logistikbranche starten wollen: Seid mutig! Diese Branche lebt von Menschen, die Verantwortung übernehmen, Herausforderungen annehmen und keine Angst haben, auch mal neue Wege zu gehen sowie Entscheidungen zu treffen. Traut euch, über den Tellerrand hinauszublicken und Dinge anders anzugehen – gerade das wird in dieser abwechslungsreichen und dynamischen Branche geschätzt. Eure Arbeit hat echten Einfluss auf die Versorgung ganzer Regionen, und wer mutig vorangeht, kann hier viel bewegen. Dabei sind es nicht nur die fachlichen Fähigkeiten, die zählen. Eure Einstellung, euer Antrieb und die Bereitschaft, auch mal die Extrameile zu gehen, machen den Unterschied. Mit Mut und Engagement stehen euch in der Logistikbranche alle Türen offen!
Vielen Dank für das angenehme Gespräch und die wirklich inspirierenden Antworten!